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Energiewende unterm Funkturm in vollem Gange

Riesige Kräne, schweres Gerät und jede Menge Bautätigkeiten auf dem Berliner Messegelände: Das Jahr 2024 steht ganz im Zeichen der Energiewende unterm Funkturm. Auf den Hallendächern werden gerade 20.000 Solarmodule verschraubt, um die größte Solardachanlage Berlins zu errichten. Am Boden werkeln die Bautrupps an der Umstellung unserer Kälte- und Wärmeversorgung. Frank Bro, Energiemanager der Messe Berlin, gibt ein Update zu den Bauvorhaben.

Seit Oktober letzten Jahres laufen die Bauarbeiten zur Solaranlage. Wie weit sind sie fortgeschritten?

Wir kommen gut voran. Mittlerweile sind schon sechs von insgesamt 20 Hallendächern mit Solarpaneelen bestückt. Im Winter haben wir witterungsbedingt die Bauarbeiten vom Dach in den Keller verlegt und uns um die Anschlüsse gekümmert. Wir liegen voll im Zeitplan und gehen davon aus, dass wir bis Ende dieses Jahr die kompletten 50.000 Quadratmeter aufgebaut und angeschlossen haben.

Wann fließt der erste Strom?

Das ist hoffentlich schon früher der Fall. Wir werden in den nächsten Wochen die ersten internen Tests durchführen. Wenn alles funktioniert, werden dann in mehreren Bauabschnitten von den Stadtwerken die Stromzähler eingebaut. Das ist bei unserem Megaprojekt nicht anders als im Privathaushalt. Der erste Solarstrom „powered by Messe Berlin“ wird schon im Sommer in unser System fließen.

Wie viel Strom wird die Solaranlage erzeugen, wenn sie fertiggestellt ist?

Wir rechnen mit 7,3 Gigawattstunden jährlich. Das entspricht in etwa dem Stromverbrauch von 4.000 Haushalten. Den erzeugten Strom werden wir zu 80 Prozent direkt auf dem Messegelände verwerten. Den Überschuss speisen wir ins Berliner Stromnetz ein. Die Erzeugung von PV-Strom ermöglicht eine CO2 Reduzierung um ca. 3.000 t.

Die zweite große Baustelle auf dem Gelände findet sich in der Betriebszentrale, wo die Wärme- und Kälteanlagen stehen. Was passiert da aktuell?

Noch bis zum Frühsommer montieren wir die neuen Kälteanlagen, danach gehen wir an die Modernisierung der Heizungsanlagen. Bisher haben wir unsere Kälte teilweise aus fossilen Rohstoffen erzeugt. Die alten Anlagen werden komplett gegen Kompressionskältemaschinen ausgetauscht. Diese erzeugen Kälte aus Strom, was wesentlich effizienter ist. Und hier kommen dann unsere beiden Bauprojekte zusammen: Künftig können wir im Sommer den auf unseren Dächern erzeugten Sonnenstrom nutzen, um unsere Hallen gut zu temperieren. Damit können wir zum einen unseren CO2-Fußabdruck nochmals deutlich reduzieren. Gleichzeitig profitiert der Klimaschutz davon, dass wir die benötigte Energie zur Kühlung mit der eigenen Solaranlage direkt vor Ort regenerativ erzeugen.

Und mit der Umsetzung der beiden Bauvorhaben ist die Energiewende unterm Funkturm vollzogen?

Mit dem Umbauten erreichen wir einen ersten, wichtigen Meilenstein. Wir sehen aber noch wesentlich mehr Potenzial, wie wir als Messe einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Wir sind gerade intern dabei, unsere Nachhaltigkeitsstrategie für die gesamte Messe aufzusetzen. Klimaschutz ist da ein großes Handlungsfeld, bei dem wir im Bereich Energiemanagement viel Potenzial sehen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Weitere Details zum Nachhaltigkeitsengagement der Messe finden Sie im gerade veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht.

Frank Bro und Team stehen auf dem Messedach und halten ein Solarpanel.

Frank Bro (links) baut mit seinem Team die größte Solardachanlage der Hauptstadt.

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